background img

Ihre Rechte als Arbeitnehmer

4 Wochen ago written by
banner

Arbeitnehmer sind in Deutschland, ebenso wie Mieter, in eine Schutzposition gestellt. Das bedeutet: Alle Arbeitnehmenden in Deutschland haben weitgreifende Rechte, was den Arbeitgebern beziehungsweise Unternehmen auf der Gegenseite mitunter manchmal sogar ein Dorn im Auge ist. Trotz der omnipräsenten Schutzstellung müssen Arbeitnehmer ihre Rechte kennen, denn nur so können sie diese aktiv geltend machen.

Arbeitnehmerrechte sind wichtiger denn je

Vom Homeoffice, über befristete Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit, die Digitalisierung und den schon angestoßenen Wandel durch die Künstliche Intelligenz: Die Arbeitswelt durchläuft aktuell einen gravierenden Wandel, der durchaus mit dem der Industriellen Revolution vergleichbar ist. Dabei gibt es durchaus viele Baustellen: Die Renten und damit verbundene Abgaben stehen immer wieder im Fokus, ebenso fürchtet sich ein Großteil der Deutschen mittlerweile aber vor den weiteren, durch die KI verursachten Umbrüche.

Während beides ganzheitliche Themen und Entwicklungen sind, führt beides ebenso dazu, dass Arbeitnehmer ihre individuellen Rechte noch besser als bisher kennen müssen.

Welche grundlegenden Arbeitnehmerrechte gibt es in Deutschland?

Das Fundament eines jeden Arbeitsverhältnisses ist der schriftliche Arbeitsvertrag. Zudem haben Arbeitnehmende ein Recht auf Gleichbehandlung und einen automatischen Diskriminierungsschutz. In Deutschland darf also kein Arbeitnehmer aufgrund seines Geschlechts, der Hautfarbe, des Alters oder anderer Personenkriterien benachteiligt sein.

Ebenfalls gesetzlich geregelt sind die Arbeitszeiten und dazugehörigen Pausen sowie der Urlaubsanspruch. Bei einer 6-Tage-Woche bezifferte sich der zuletzt auf 24 Werktage. Kommt es zu einer Erkrankung und Arbeitsunfähigkeit, besteht ein Anspruch auf Lohnfortzahlung für bis zu sechs Wochen. Mutterschutz und Elternzeit sind weitere Schutzkonzepte, die in Deutschland hochgehalten werden.

Sollte es zu Auseinandersetzungen mit dem Arbeitgeber kommen, können sich Arbeitnehmer auf diese fundamentalen Rechte berufen. Sich allein darauf zu berufen, schafft das Problem aber nicht immer sofort aus der Welt. Im Zweifelsfall bleibt, vor allem bei ernsthafteren Auseinandersetzungen, nur der Gang zum Anwalt für Arbeitsrecht. Recht zu haben und dieses Recht auch durchzusetzen, gehören in der Praxis nämlich getrennt betrachtet. Manchmal bleibt schlicht nur der juristische Weg, um das eigene Recht durchzusetzen.

Regelungen zu Kündigungen und Abmahnungen

Das Kündigungsschutzgesetz greift schon ab einer Anstellungszeit von sechs Monaten und in Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitenden. Ordentlich gekündigt werden darf unter Einhaltung der gesetzlichen Fristen, eine außerordentliche Kündigung ist ein Ausnahmefall. Dem müssen gravierende Verstöße vorausgehen, damit solch eine außerordentliche Kündigung haltbar ist. Abmahnungen sind ein Instrument, mit dem Verstöße angezeigt werden können, bevor es zu einer außerordentlichen Kündigung kommt.

Was ist zum Lohn und Überstunden zu wissen?

Überstunden sind nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, allen voran wenn sie im Arbeits- oder Tarifvertrag enthalten sind. Der Lohn selbst ist natürlich immer pünktlich zu zahlen: Sofern Überstunden stattfanden, sind auch diese entweder zu bezahlen oder durch Freizeit auszugleichen. Urlaubs- und Weihnachtsgeld sind pauschal hingegen nicht verpflichtend.

Weitere Regelungen für Arbeitnehmende

Ein allgemeiner Anspruch auf Homeoffice existiert nicht. Die Arbeitszeiterfassung ist seit dem „Stechuhr-Urteil“ hingegen verpflichtend. Sich selbst können Arbeitnehmende Gehör verschaffen, wenn ein Betriebsrat im Unternehmen existiert. Sofern eine Tarifbindung vorliegt, sind Gewerkschaften weitere Hebel, die die Rechte von Arbeitnehmenden stellvertretend durchsetzen.

Article Categories:
Allgemein
banner

Comments are closed.